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Der Stadtpark in Görlitz

Der Stadtpark in GörlitzUrban gewachsene und sorgsam gepflegte Stadtlandschaften zählen heute nach den Verlusten und tiefen Eingriffen des letzten Jahrhundert zu den Kostbarkeiten. Bauten aus verschiedenen Epochen, in Grund- und Aufriss harmonisch aufeinander abgestimmt, bilden dabei reizvolle Straßen- und Platzensembles. Andrea Palladio, einer der bedeutendsten Architekten der frühen Neuzeit, beschäftigte sich mit seiner architekturtheoretischen Schrift "Quattro libri" nicht nur mit Gestaltungsfragen, sondern auch mit der Verbindung von Architektur und Natur. Tritt die Natur in den Stadtraum ein, ganz gleich, ob in gestalteten Wallanlagen und bepflanzen Plätzen oder als Gartenanlage, verschmelzen beide Komponenten zu einem Gesamtkunstwerk. Dabei geht es nicht um den historischen Wert, sondern vielmehr um kulturelle Identität und Lebensqualität.

Görlitz bietet dies in einzigartiger Weise. Die Stadt ist ein architektonisches Juwel, dessen Fassungen die noblen Platzgestaltungen mit Blumenrabatten und Baumpflanzungen ebenso wie die harmonische Ausgestaltung der alten Zwingeranlagen sind. Der Stadtpark, sich südlich der alten Mauer auf gut 10 Hektar ausbreitend, spielt dabei eine besondere Rolle. Aus der städtischen Viehweide umgestaltet, atmet er die Geschichte des 19. Jahrhunderts und gilt heute als eine der ältesten Bürgerparkanlagen Deutschlands. Das Wechselspiel zwischen Architektur und Gartenkultur wird in der Gestaltung der parknahen Gestaltung deutlich. Sie orientiert sich an den großen Leistungen jener Zeit. Die Entwicklung des Stadtparks, getragen von der Görlitzer Bürgerschaft und der Naturforschenden Gesellschaft, besitz somit vielfältige Facetten. Jene Zeit hat die Anlage geprägt, hat erneuert, ergänzt und hinzugefügt, ohne dabei das Gesamtkunstwerk zu beeinträchtigen. Die Pflege und Erhaltung garten- und landschaftskünstlerischer Anlagen ist immer spezifischen Bedingungen unterworfen, ist vor allem eine stete Auseinandersetzung mit der Natur. Hierbei gilt einmal mehr die Feststellung des großen Gartenkünstlers des 19. Jahrhunderts Peter Joseph Lenné: "Nichts gedeiht ohne Pflege; und die vortrefflichsten Dinge verlieren durch unzweckmäßige Behandlung ihren Wert."